Er fällt auf. In der Masse bekannter Rums sticht der neue Don Papa Rum 7 Jahre deutlich hervor. Eine Art geschmacklicher Rebell und Punk der Rum-Welt. Dabei sind die zur Herstellung des Don Papa verwendeten Hölzer recht profan, fast schon banal. Umso erstaunlicher ist es, welches Bouquet dieser Rum aufbringt.
7 Jahre Reifung in amerikanischen Eichenfässern am Fuße des Mount Kanlaon, einem aktiven Vulkan auf der philippinischen Insel Negros. Mit dieser handvoll Informationen wissen Sie alles, was offiziell über den Don Papa Rum bekannt ist.
Klingen die 7 Jahre Reifungszeit zunächst nicht sonderlich atemberaubend, sind sie es bei Betrachtung der vorherrschenden klimatischen Bedingungen allemal. Bei einem Single Malt Scotch wären bei Standardabfüllungen 7 Jahre für ein Gros der Kunden zunächst abschreckend.
Dessen bewusst, drucken die meisten Brennereien auch erst ab einem Alter von 10 dieses auf das Flaschenetikette. Oder sie veröffentlichen gleich ein No-Age-Statement. Im Falle des Don Papa Rum dürften die 7 Jahre aber genau jene Fans von Altersangaben erfreuen.
Auf Negros herrscht eine Jahresdurchschnittstemperatur von 27 °C und Luftfeuchtigkeitwerte von teils bis zu 80 %. Fass und Destillat lassen sich dadurch nicht so viel Zeit wie im kühleren Schottland.
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Degustation des Don Papa Rum 7 Jahre
Farblich liegt der Don Papa Rum 7 Jahre mit einem intensiven Bronzeton im Glas. Nach dem Schwenken bilden sich viele ölige Tropfen an der Glasinnenseite.
Der erste Wow-Effekt kommt ohne große Umwege. Das Bouquet, das der Don Papa Rum 7 Jahre versprüht, besitzt eine Unzahl an Aromen. Wäre dies ein Blindtasting gewesen, hätte ich Probleme gehabt im ersten Moment einen Rum zu erkennen.
Die Ähnlichkeit mit den slowakischen Teelikören von Tatratea ist unbestreitbar. Neben etwas Neutralalkohol und diversen Kräuteraromen bietet der Don Papa Rum 7 Jahre allerdings noch einen ganzen Korb anderer Aromen: Kaffee, Vanille, Kokos und Früchte.
Wobei ich sagen muss: Nichts davon erinnert im Entferntesten an Rum.
Neben Pflaume vor allem Orange, wobei letztere dem Bouquet einen etwas seifigen Charakter verleiht. Zudem wirken die einzelnen Fruchtaromen für meinen Geschmack recht unnatürlich, sind zu dominant und monoton.
Im Mund erscheint der Don Papa Rum 7 Jahre frisch und zitronig. Auch erkennt man hier wieder die Tatratea-Parallele. Aber auch Vanille und Kokos zeigen sich hier. Allerdings übertreibt er es damit deutlich.
Die Aromen sind direkt und ohne Komplexität.
Er wirkt wie bereits in der Nase durch seine enorme Aromenfülle auch hier künstlich.
Am Gaumen brennt der Don Papa Rum 7 Jahre zwar etwas kurz auf. Verbleibt dann aber langanhaltend mit süßlicher Vanille, Kaffee, Kokos und ganz deutlichen Cocktailkirschen am Gaumen.
Insgesamt ist der Don Papa Rum 7 Jahre ein äußerst extravagantes Destillat, der ordentlich Individualität besitzt. Allerdings ist dies an der ein oder andere Stelle zuviel des Guten und aus meinen Augen kein Rum mehr.
Dagegen sprechen, der seifige Charakter, die untypische Aromatik sowie die übermäßige Süße.
Kompliment! super genaue und treffende Beschreibung. Ich finde den Don Papa wunderbar!
„Mit dieser handvoll Informationen wissen Sie alles, was offiziell über den Don Papa Rum bekannt ist.“
Offiziell gibt es inzwischen noch ein paar Details:
29g/L Zuckerzusatz, 2,4g/L Glycerinzusatz, 359mg/L künstliches Vanillinaroma. Die 8 Punkte sollten überdacht werden.
Offiziell? dürfte man dann die Quelle erfahren?
Interessant. Das habe ich nun auch schon öfter gehört und bringt mich zu der Frage: wie komme ich an solche Insider-Informationen?
Ich mag diesen Rum eigentlich sehr, aber wenn er tatsächlich künstlich aromatisiert und gesüßt ist, dann wäre ich extrem enttäuscht….
Also keine echten Vanilleschoten wie mein Rumhändler sagt???
Danke für die Info. leider zu spät…
Habe den Rum auf Empfehlung meines Händlers gekauft. Und nach dem ersten Schluck, dachte ich, was für eine Chemiebombe…
Hallo liebe Leute,
ich war sehr überrascht om diesem Rum, sehr mild und ausgewogen.
Ich bin nun nach langen Jahren von allen möglich Single Malt, auf
diesem hervorragenden Rum umgestiegen und habe es nicht
bereut.
Unbedingt probieren. Habe allerdings im Fahhandel für den ersten
40,– Euro bezahlt. Es geht auch für 30,–
So hoch bewertet, obwohl es eigentlich künstlicher Mist ist. Einerseits sehr fair, wenn es nur um den Geschmack geht. Andererseits viel zu hoch, wenn es eine Rolle spielt, ob das noch Handwerk ist.
Hallo,
ganz treffend beschrieben. Aber einen Punkt würd ich das Getränk nicht nennen. Eher eigene gelungenen Marketing Gag.
Ich hoffe, mein Händler nimmt ihn zurück. Für mich der schlimmste Rum aller Zeiten. A, weil es ein Likör ist und b, weil er mit Aromen völlig überfrachtet ist. Wenn es Cointreau nicht schon gäbe, dann wäre er spätestens jetzt erfunden mit Don Papa.
Cheers