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The Wolf Weissbrand im Test

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    The Wolf Weissbrand im Test

    Von Philip Reim | 0 Kommentare

    Das Aussehen schlicht und mondän, der Inhalt wegweisend. So zumindest beschreibt das offizielle Blatt der Weissbrand Distilling Company ihr gleichnamiges Destillat. Nicht weniger als eine eigene deutsche Spirituosen-Kategorie möchten die 3 Jungunternehmer aus Rheinland-Pfalz und Hamburg auf den Weg bringen. The Wolf Weissbrand soll der Startschuss sein. Ein mutiges Unternehmen.


    thewolfweissbrandManchmal braucht es vielleicht junge Unternehmer wie jene 3, die hinter The Wolf Weissbrand stecken. Unternehmer, die nicht nur ein einzelnes Produkt auf den Markt bringen wollen, sondern damit gleich den Startschuss für eine separate Kategorie etablieren wollen. Aber auch wenn dieses ehrgeizige Unterfangen für so manche Ohren nach Überheblichkeit und gewisser Idiotie klingt, ist es doch genau das, was eine Szene und Industrie lebendig und interessant hält.

    The Wolf Weissbrand ist ein Start Up-Produkt aus dem Jahr 2014 der 3 Gründer Julian und Lukas Fichtl sowie Lukas Porschen. Ihr erklärtes Ziel ist es, „unkonventionelle Brände auf der Basis von deutschen Trinkweinen“ zu produzieren. Anders ausgedrückt: Das Unternehmen möchte deutschen Weinbrand wieder salonfähig machen und entstauben.

    3 Jungunternehmer legen sich also ins Zeug und haben den Mut sich einer weniger populären Kategorie wie Wein- und Obstbrand zu bedienen. Allein dies verdient Anerkennung. The Wolf Weissbrand ist nicht der 342.456 Brösel im deutschen Gin-Kuchen, er ist ein Weinbrand, der hip und modern ist.

    Und es sind genau solche Produkte, die die Wein- und Obstbrand-Kategorie hierzulande dringend benötigt. Denn hochwertige Qualität ist in diesem Genre seit jeher vorhanden. Es braucht eben nur den ein oder anderen Angriffslustigen, der sich mit schickem Design und einem neuen modernen Antlitz auf den Weg macht. Auf den Weg eine mondäne, qualitätsbewusste und auch junge Zielgruppe zu erreichen.

    Produziert wird The Wolf Weissbrand im rheinland-pfälzerischen Bad Dürkheim. Aus 10 Litern trinkfertigem Wein entsteht dort jeweils 1 Liter Weissbrand. Pro Charge werden dann schließlich 200 Flaschen à 0,7 Liter abgefüllt.

    Und auch hinsichtlich Marketing sind die 3 Jungs der Weissbrand Distilling Company nicht auf den Kopf gefallen. Man ist sich bewusst, dass der beste Brand nichts bringt, wenn er optisch nicht anspricht. So erhält The Wolf Weissbrand eine zeitlose, elegant-schlichte Flasche mit Glaskorken und ein Säckchen aus Segeltuch und Velourleder. In letzteres wird schlussendlich das Logo per Hand eingebrannt.

    Hinzukommt, dass das Destillat zwar in Rheinland-Pfalz produziert wird, das Start Up jedoch ihren Verwaltungssitz nach Hamburg verlegt hat. Nicht dumm, wenn man bedenkt, dass die norddeutsche Metropole hinsichtlich Bar- und Gastronomieszene weitaus umtriebiger und weitreichender ist als das gemütliche und beschauliche Bad Dürkheim.

    Degustation des The Wolf Weissbrand

    Der erste Eindruck, den ich vom The Wolf Weissbrand in der Nase erhielt, war äußerst weich und intensiv. Die Wein- und Fruchtaromen musste ich zunächst erstmal sortieren. Dann aber zeigt sich ein sehr deutliches Trauben- und Weißweinaroma, das eine weiche Hefe-Note mitbringt. Hinzu kommen auffallend florale Parfüm-Noten, die ihm einen etwas femininen Grundton verleihen. Alles in allem ein sehr rundes und gut ausbalanciertes Aroma.

    Seinen Trumpf in der Nase spielt The Wolf Weissbrand allerdings etwas später aus. Und zwar 2 Minuten nachdem das Glas geleert wurde. Atmet man nun die restlichen Tropfen tief ein, inhaliert sie praktisch schon, steigt ein Obstsalat aus dem Glas, der seinesgleichen sucht. Dominiert von einer auffallend saftigen und reifen Süßkirsche, zeigen sich nach und nach Orangenblüten, schwarze Johannisbeere, Birne und Marille.

    Auch im Mund zeigt sich The Wolf Weissbrand äußerst weich und kräftig im Geschmack. Letzterer geht hier allerdings stark in Richtung Trester-Brand. So dass ich Mühe hätte, ihn im Mund von einem Grappa zu unterscheiden, wenn ich seine Herstellung nicht im Vorfeld gewusst hätte. Süßlich liegt er auf der Zunge und neben Weißweinnoten macht sich auch hier wieder eine Parfüm-Note bemerkbar. Wie seine Verpackung so zeigt sich das Destillat auch im Mund schlicht, aber sehr elegant.

    Selbst im Nachklang zeigt er ohne Umschweife, was sein Rohstoff ist: Traube und Wein. Zwar hat er hier kurz ein alkoholisches Aufflackern, dies wird allerdings recht schnell vom positiven Eindruck überlagert, den ein leicht säuerlicher, blumiger und herb-holziger Nachklang am Gaumen hinterlässt.

    Letztendlich ist The Wolf Weissbrand ein empfehlenswertes, nahezu perfektes Destillat. Es tritt in die Fußstapfen von weißem Grappa und peruanischem Pisco und zeigt dadurch mit Bravour welche Komplexität und aromatische Kraft auch in ungereiften, nicht aromatisierten Destillaten liegen kann. Sollte also die Weissbrand Distilling Company ihr Ziel erreichen und eine neue Kategorie deutscher Brände etablieren, dann bin ich definitiv einer ihrer größten Fans.

    Details:

    Art: Weinbrand

    Alter: k. A.

    Jahrgang: k. A.

    Alkohol: 40 %Vol.

    Preis: 129,- € à 0,7 l

         Region: Rheinland-Pfalz/Hamburg

                     Bottler: Weissbrand Distilling Company

                                 Fazit: 9/10 Punkten


     

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    Philip Reim

    Philip Reim

    Philip ist Gründer und Autor von EYE FOR SPIRITS - ONLINE MAGAZIN FÜR TRINKGENUSS und Autor des Whisky-Buchs. Folge ihm auf Facebook oder erfahre mehr über ihn und EYE FOR SPIRITS.

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