
Zugegeben, ein Dark and Stormy ist nicht gerade ein Drink für dessen Zubereitung man Lorbeeren verdient. Ebenso wenig ist es die Erfindung eines solchen Highballs.
Denn die Vermischung einer Basisspirituose mit einem kohlensäurehaltigen Filler, wie es beim Dark and Stormy der Fall ist, erfordert kein hohes Maß an Kreativität.
Egal welche Variante du wählst: Gin und Tonic wie beim gleichnamigen Drink, Vodka und Ginger Beer wie beim Moscow Mule oder Rum und Ginger Beer wie eben beim Dark and Stormy. Basis, Filler und Eiswürfel zu vermischen, ist keine Kunstform.
Daraus einen High End-Cocktail bzw. Highball zu kreieren jedoch schon. Denn so simpel die Rezeptur des Dark and Stormy erscheint, so schwierig ist es, daraus einen genussvollen Drink zu machen. Zumindest dann, wenn du deinen Gästen etwas bieten möchtest, was sich vom Durchschnitt abhebt.
Es gibt allerdings diese eine Stellschraube, an der du drehen kannst, um aus einer einfachen Mischung aus Alkohol und Sprudel, einen hervorragenden Dark and Stormy zu kreieren.
Das erwartet dich in diesem Artikel
Dark and Stormy perfekt zubereiten
Equipment
- Shaker
- Highball-Glas bzw. ähnliches Glas mit gleichem Volumen
Zutaten
- 6 cl Dunkler Rum
- 3 cl Limettensaft
- 15 cl Ginger Beer
Anleitungen
- Rum und Limettensaft in Shaker geben
- Eiswürfel hinzugeben
- Ca. 12 Sekunden schütteln
- In Gästeglas abseihen
- Mit Ginger Beer auffüllen
- Mit Limettenzeste und/oder Minze dekorieren
In den meisten Fällen ist ein Dark and Stormy eine Melange aus braunem Rum und Ginger Beer. Optional schlagen manche Rezepturen zudem Limettensaft vor.
Aus „optional“ solltest du bei diesem Cocktail jedoch „obligatorisch“ machen. Denn ohne ihn wirst du – egal wie du es drehst und wendest – keinen guten Dark and Stormy kreieren.
Der Süße des Fillers würde ansonsten der saure Gegenpart fehlen.
Und dies sind die Mengen, die du benötigst:
- 6 cl Dunkler Rum
- 3 cl Frischer Limettensaft
- 15 cl Ginger Beer
Gib Rum und Limettensaft mit einer Hand voll Eiswürfeln in den Shaker und schüttle rund 12 Sekunden. Seihe anschließend in ein Highball-Glas auf Eiswürfel ab.
Vermeide diese 2 Fehler eines Dark and Stormy?
Auf die Frage, was darüber entscheidet, ob wir einen durchschnittlichen oder hervorragenden Dark and Stormy zubereiten, gibt es eine kurze Antwort:
Über die Qualität dieses Cocktails entscheidet das Rum-zu-Ginger Beer-Verhältnis.
Als ich vor vielen Jahren begann die ersten Zentiliter Rum und Ginger Beer miteinander zu vermischen, hat dies schon irgendwie nach Dark and Stormy geschmeckt.
Es war halt eine Mischung aus Rum und Ingwer-Aromen.
Mehr aber nicht.
Es war eine Mischung.
Zahlreiche Versuche und Gespräche mit befreundeten Bartendern kam ich langsam auf den Trichter, was ich falsch machte:
- Fehler 1: Ich verwendete stoisch ein unpassendes Verhältnis von Rum zu Ginger Beer
- Fehler 2: Ich wand dasselbe Verhältnis an, egal welchen Rum und welchen Filler ich verwendete.
2 üble Fauxpas, die mich davor bewahrten, einen guten Dark and Stormy ins Glas zu bringen.
Erst als ich begann mit Notizen über das Aromenprofil der verwendeten Rums zu machen und diese in Zusammenhang mit verschiedenen Ginger Beers zu bringen, machte diese Cocktail allmählich eine gute Figur.
Und was für eine.
Mit dem richtigen, individuellen Verhältnis von Rum zu Ginger Beer wird ein Dark and Stormy ein wahrer Killer-Drink.
Du musst es nur finden…

Welches Ginger Beer eignet sich?
Unabhängig davon zu welchem Ginger Beer du greifst, bedienst du dich bei diesem Ingwer-Filler hast du die Hälfte bereits richtig gemacht.
Denn nach wie vor wirst du einige Varianten finden, die zwischen Ginger Beer und Ginger Ale nicht unterscheiden.
Dies ist aus aromatischer Sicht jedoch ein grober Fehler. In diesem Falle brauchst du dir um die anderen Zutaten im Dark and Stormy keine Gedanken mehr machen.
Bei der Verwendung von Ginger Ale statt Ginger Beer wird dieser Cocktail auf eines hinauslaufen: Er wird langweilig schmecken.
Es fehlt ihm dann an Aromen, Schärfe und Raffinesse.
Seit einigen Jahren hat sich – unter anderem durch die gestiegene Nachfrage nach Drinks wie Dark and Stormy – ein breiteres Angebot an Ginger Beer auf dem Markt etabliert.
Dies hat für dich den Vorteil, dass du mit der Kombination an Rum und Ginger Beer experimentieren kannst. Du bist bei der Zubereitung des Dark and Stormy nicht mehr nur auf wenige Filler angewiesen, wie dies noch vor wenigen Jahren der Fall war.
Ich persönlich tendiere meist zu den folgenden 3:
- Bundaberg
- Thomas Henry
- Fentimans
Aber auch, wenn ich diese Ginger Beers schon sowohl in zahlreichen Cocktails als auch pur getrunken habe, muss ich dessen Menge im Dark and Stormy immer dann anpassen, wenn ich einen neuen Rum zum Einsatz bringe.
Welcher Rum für einen Dark and Stormy?
Das Interessante an diesem Cocktail ist die Tatsache, dass er einer der wenigen Drinks ist, die markenrechtlich geschützt sind.
Dies gilt zwar nicht für seine Rezeptur, dennoch aber für seine Bezeichnung.
Der Name „Dark and Stormy“ gehört dem Bermuda-Unternehmen Gosling Brothers Ltd., laut denen der gleichnamige Rum die Original-Basis für diesen Cocktail darstellt.
So findest du in vielen Rezeptvorschlägen zum Dark and Stormy den Gosling’s Black Seal als Rum der Wahl.
Aus aromatischen Gründen spricht allerdings nichts dagegen, wenn du dich bei anderen Tropfen umsiehst.
Im Gegenteil. Je nach Wahl des Ginger Beers liefern dir beispielsweise jamaikanische Ester-Noten oder venezuelanische Süße einen spannenderen Dark and Stormy als dies die Standard-Rezeptur vermag.
Aus optischen und sensorischen Gründen ist es jedoch wichtig, dass du gereiften, dunklen Rumverwendest.
Probiere einmal folgende Destillate für deinen Dark and Stormy:
Compagnies des Indes Caraibe

Der Compagnie des Indes Caraibe ist ein Rum-Blend aus Destillaten der Regionen Barbados, Trinidad und Guyana.
Alkoholgehalt: 40 %Vol.
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Plantation Barbados 20th Anniversary

Dieser Rum reifte in Fässern aus Amerikanischer als auch Französischer Eiche. Er bringt neben Kokos und Karamell auch eine leichte Kaffee-Note in den Dark and Stormy.
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El Dorado 12 Jahre

Der El Dorado 12 Jahre stammt aus Guyana. Er bringt neben einer weichen Textur zudem eine markante Süße in den Dark and Stormy
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Mehr zu diesem Thema:
- Jamaica-Rum: Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für Einsteiger
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- Weißer Rum: So entschlüsselst du seine Aromen
Einem Dark and Stormy mit eigenem Ingwer-Sirup mehr Individualität verleihen
Zweifelsohne bekommst du einen hervorragenden Dark and Stormy, wenn du auf die herkömmliche Variante aus Rum, Limettensaft und Ginger Beer setzt.
Achtest du auf das richtige Verhältnis von Spirituose zu Filler bekommst du hieraus ein Genussmittel.
Es gibt aber noch eine andere Möglichkeit.
Eine, bei der du einen anderen Weg als das Gros anderer Cocktail-Fans und Bartender gehst.
Eine, bei dem du deinem Dark and Stormy nicht nur Qualität, sondern auch Individualität verleihst.
Ich rede von eigenem Ingwer-Sirup.
Du benötigst hierfür zwar etwas mehr Vorbereitungszeit als zur gängigen Filler-Methode, kannst dafür jedoch die Aromatik des Drinks gezielt steuern.
Und so gehst du vor.
Das Rezept für eigenen Ingwer-Sirup

Du benötigst ca. eine halbe Tasse Ingwer-Saft, das heißt, du solltest ca. 72 Gramm Ingwer parat haben.
Am schnellsten und effizientesten funktioniert dies mit einem Entsafter.
Gib den Saft anschließend in ein sauberes, geruchsarmes Küchentuch und drücke den Saft hindurch, um ihn von festen Rückstanden zu säubern.
Gieße zum Schluss den Saft in einen großen Becher, 1 Tasse feinen Zucker hinzu und mit dem Mixstab verrühren bis der Zucker aufgelöst ist.
Dark and Stormy-Rezept mit eigenem Sirup
- 6 cl Dunklen Rum
- 2 cl Frischer Limettensaft
- 3 cl Ingwer-Sirup
- Soda
Gib alle Zutaten bis auf das Soda in einen Shaker. Ein wenig Crushed Ice hinzugeben und schütteln bis sich die Zutaten miteinander verbunden haben.
Gieße den Drink nun in ein Highball-Glas auf Eiswürfel und fülle mit Sodawasser auf. Garniere den Dark and Stormy mit einer Limettenzeste und einem Stück kandierten Ingwer.
UPDATE: Diesen Artikel haben wir am 29. Mai 2020 aktualisiert
Bildquelle: Dark and Stormy-Cocktail – bondvit/Shutterstock
Vielleicht liegt es ja an mir, aber kann es sein, dass bei der Beschreibung zur Ingwer-Sirup-Herstellung ein entscheidender Punkt fehlt? Der Anteil des Ingwer?
Hallo Micha,
danke für deinen Hinweis. Gäbe es hier einen Facepalm-Smilie würde er jetzt an dieser Stelle stehen ;)
Du hast Recht….das war das Rezept für Zuckersirup, nicht für Ingwer-Sirup.
Ich habe es soeben durch das richtige Rezept ersetzt.
Nochmal Danke für den Tipp.
Viele Grüße
Philip
Den mit Abstand leckersten Dark n‘ Stormy trank ich mit Old Jamaica Ginger beer und Meyers’s Rum und dem Saft einer halben Limette.
Ps: Mittlerweile besitzt das Old Jamaica Ginger Beer mehr Kohlensäure sowie Schärfe. Meine persönliche Nummer 1.
leider kriegt man hier auf dem Land nur Thomas henry Spicy ginger (das ja leider nichtmal richtig gebrautes Ingwerbier ist)
in der 0,7l Flasche.
Hallo Matthias,
online bekommst du doch eine große Auswahl an Ginger Beer.
Gruß Philip
Ja,aber da sowas viel wiegt, meist mit hohen Versandkosten und bei Glasflaschen dann oft Pfand das man nie wieder loskriegt.
Ist einfach recht teuer, verglichen mit denen, die es in der Großstadt im Laden kaufen können und vor allem eben auch nicht immer ein 24er Pack bestellen müssen.
Was ein Zufall! Habe mir heute am späten Nachmittag einen Dark & Stormy gemixt, nachdem ich meiner Frau einen alkoholfreien Cocktail mit Ginger Beer zubereitet hatte.
Weil es gestern einen Daiquiri gab, kam ich auf die Idee, erstmals auch Limettensaft hinzugegeben und zu shaken. Habe auch etwas Simple Sirup hinzugefügt und war sehr zufrieden mit dem Ergebnis :)